31.10.2020—21.11.2020

Cronache di quel tempo

Kunst, Einzelausstellung, Palermo

Maria Iorio / Raphaël Cuomo
Archivio Storico Comunale, Palermo
MON-FRE: H10:00-H13:30
MIT: H10:00-H17:30
Auf Anmeldung

Information

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Opening times

Press

Dates
31.10.2020
21.11.2020
Location
Palermo
Category
Kunst, Einzelausstellung
Information

Maria Iorio / Raphaël Cuomo
Archivio Storico Comunale, Palermo
MON-FRE: H10:00-H13:30
MIT: H10:00-H17:30
Auf Anmeldung

Mit „Cronache di quel tempo“ präsentiert das Istituto Svizzero die erste Einzelausstellung von Maria Iorio & Raphaël Cuomo in Palermo.

Die Videoarbeiten und Installationen von Maria Iorio und Raphaël Cuomo sind das Resultat intensiver und recherchebasierter Arbeitsprozesse. In den letzten Jahren hat sich das Duo immer wieder mit dem Thema der Migration, den Bewegungen von Menschen und der Bedeutung von Grenzen in diesem Kontext auseinandergesetzt und dabei insbesondere auch nach den ungehörten, vergessenen Geschichten gefragt, die Migrantinnen und Migranten mit sich tragen.

Ihre neuste Arbeit Cronache di quel tempo (‘Chronicles of that time’), die sie im Stadtarchiv von Palermo präsentieren, knüpft an diesen Themenkomplex an und besteht aus einem einstündigen Video und einer ortsspezifische Installation. Der Fokus liegt einerseits auf dem Mittelmeerraum, also jener fragilen Grenzregion zwischen Europa und Afrika, die in den letzten Jahren geopolitischer Brennpunkt der europäischen Flüchtlingspolitik geworden ist. Andererseits spüren Maria Iorio und Raphaël Cuomo den Geschichten – in erzählter und gesungener Form – nach, die gemeinsam mit den Menschen das Mittelmeer überqueren. Hierfür nutzen sie bis anhin unveröffentlichtes Videomaterial, das im Kontext von früheren Videoarbeiten – Sudeuropa (2005/07) und The Interpreter (2009) – gedreht wurde und kombinieren dieses mit neuen Sequenzen.

Cronache di quel tempo spürt den Stimmen und Protagonist*innen von damals nach und führt die Betrachter nach Porto Empedocle an der Küste Siziliens, nach Lampedusa und nach Tunesien. Dabei ist auch die zeitliche Dimension relevant: Cronache di quel tempo zeigt, wie sehr sich die Bedeutung des Mittelmeeres in den letzten fünfzehn Jahren verändert hat, welchen Beitrag das harsche europäische Grenzregime dazu geleistet hat und wie schnell Geschichten vergessen gehen.

Cronache di quel tempo ist in mehrfacher Hinsicht mit Sizilien, Palermo und dem Ausstellungsort verbunden. Der historische Saal des Stadtarchivs von Palermo ist ein idealer Kontext, um diese recherchebasierte Arbeit zu zeigen, die sich ihrerseits selbst aus dem Film- und Materialarchiv von Maria Iorio und Raphaël Cuomo nährt. Zugleich ist Cronache di quel tempo eng mit Sizilien verbunden und leistet einen auf künstlerischen Recherche basierenden Beitrag zur zeitgenössischen Geschichte sowohl der gesamten Insel als auch der Stadt Palermos, die in den letzten Jahren entscheidend durch die Migrationsbewegungen und die ankommenden Menschen und ihren Erzählungen geprägt sind.

Mit der Unterstützung von:

République et canton de Genève, fonds cantonal d’art contemporain
Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung
Erna und Curt Burgauer Stiftung

 

Exhibition opening hours:

From Monday-Friday: H10:00-H13:30
Wednesday: H10:00-H17:30
By signing-up

 

Registration required. Please send an email to georgia.stellin@istitutosvizzero.it, stating your name, phone number, and the title of the exhibition as object.

 

Maria Iorio / Raphaël Cuomo leben und arbeiten in Genf und Berlin. Ihre künstlerischen Projekte basieren auf einem oft kollaborativen Ansatz und auf ausgedehnten Recherchen, wobei sie immer wieder einen besonderen Fokus auf die herrschenden Mobilitätsregime legen und den verflochtenen Geschichten von Menschen und ihren Bewegungen nachspüren. In ihren jüngeren filmischen Arbeiten setzen sich Maria Iorio und Raphaël Cuomo mit den Bedingungen auseinander, in denen Erzählungen entstehen und übersetzt werden können. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die Stimmen und auf das Zuhören, wobei sie die Hierarchien zwischen Semantik und Stimme kritisch befragen. Zugleich gründen ihre Projekte auch auf einer Auseinandersetzung mit dem eindringlichen Charakter des Kinos, wobei sie sich auch für das Amateurkino oder für feministische und dekoloniale cineastische Praktiken interessieren. Ihre Arbeit wurde anlässlich der 16. Quadriennale (Rom), dem The Parliament of Bodies (Documenta 14, Athen), Chewing the Scenery (54. Biennale Venedig) und The Maghreb Connection präsentiert.

Exhibition opening hours – TEMPORARILY CLOSED

From Monday-Friday: H10:00-H13:30
Wednesday: H10:00-H17:30
By signing-up

 

Registration required. Please send an email to georgia.stellin@istitutosvizzero.it, stating your name, phone number, and the title of the exhibition as object.