21.12.2020—07.01.2021

Lost in Translation II

Konferenz, Online

H18:00
Su registrazione

Dates
21.12.2020
07.01.2021
Location
Online
Category
Konferenz
Information

H18:00
Su registrazione

Max Frisch übersetzen

Übersetzen gehört grundlegend zur menschlichen Erfahrung mit dazu. Ob aus einer Sprache, von einem Medium ausgehend oder von einer Kultur in die andere, Übersetzung ist der Schlüssel zum Verständnis über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg, erleichtert die Verbreitung von Ideen und Wissen und vermittelt ganz allgemein zwischen Parteien, die sonst nicht in der Lage wären, miteinander zu kommunizieren. Das Übersetzen erfordert die Fähigkeit, zuzuhören und zu verstehen, innezuhalten und nachzudenken und schließlich eine Antwort auf eine bestimmte Situation zu finden. In ihrem Wesen ist die Übersetzung unvollkommen. Sie beschreibt keinen geradlinigen Prozess, sondern bringt Herausforderungen mit sich, baut auf erfolglosen Versuchen auf und birgt Konfliktpotenzial. Immer besteht die Möglichkeit von Missverständnissen, so dass man sich buchstäblich lost in translation fühlen kann.

 

In der Reihe von Veranstaltungen lädt das Istituto Svizzero zu einer Podiusmdiskussion über die Übersetzung von literarischen Texten ein. Max Frisch gehört zu den berühmtesten Schriftstellern der neueren deutschsprachigen Literatur. Seine Werke werden weltweit gelesen und sind in etwa 50 Sprachen übersetzt. An seiner Sprache, die von einer bestechenden Klarheit und Einfachheit ist, lassen sich die Grundprobleme des literarischen Übersetzens beispielhaft diskutieren. Dies geschieht in einer Podiumsveranstaltung, an der Frisch-ÜbersetzerInnen ebenso teilnehmen wie der Präsident der Max Frisch-Stiftung in Zürich und der Leiter des Master (postgraduate degree) Traduzione letteraria der Universität Siena.

In Zusammenarbeit mit der Max Frisch-Stiftung in Zürich und der Universität Siena.

 

Programm

H18:00 – Wilkommen: Adrian Brändli

H18:10 – Introduktion: Thomas Strässle

H18:20 – Panel

Andrea Landolfi (Università di Siena): Sulla traduzione dei Classici della modernità
Camille Luscher (traduttrice letteraria, Losanna): Tradurre Max Frisch in Francese
Paola Del Zoppo (Università degli studi della Tuscia): Max Frisch in Italia

H19:10 – Aussprache

Biografien

Andrea Landolfi ist Professor für deutsche Literatur und literarische Übersetzung an der Universität Siena, wo er den Masterstudiengang „Literarische Übersetzung und Edition antiker und moderner Texte (MATRA)“ leitet und mit dem internationalen Doktoratsstudiengang „Philologie und Kritik“ zusammenarbeitet. Seit 2001 ist er „korrespondierendes Mitglied“ der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und seit 2007 Präsident der Sektion „Übersetzung“ des „Gregor-von-Rezzori-Preises – Stadt Florenz“. Im Jahr 1996 gewann er den „Premio Prezzolini per la traduzione“, 2008 den „Premio Città di Biella per la traduzione poetica“, 2016 die „Übersetzungsprämie“ der österreichischen Regierung und 2019 den „Premio per la traduzione letteraria“ des Kulturministeriums.

Paola Del Zoppo ist Übersetzerin und Literaturkritikerin und lehrt Deutsche Literatur an der Universität Tuscia. Ausserdem ist sie Lehrbeauftragte des Masterstudiengangs II für literarische Übersetzung und Textedition an der Universität Siena und Mitbegründerin und Redaktionsleiterin dieses Verlags, für den sie Gedichte und zeitgenössische Literatur aus dem Deutschen und Englischen übersetzt hat (Max Frisch, Leonhard Frank, Lutz Seiler, Sibylle Lewitscharoff, Gwineth Lewis, Marion Poschmann u.a.).

Camille Luscher ist Übersetzerin vom Deutschen ins Französische, hauptsächlich von Schweizer Autoren, Prosa, Theater, Lyrik oder Kinderliteratur. Unabhängig vom Genre spiegelt sich ihr Interesse an polyphonen und poetischen Texten und das Spiel an den Grenzen von Sprachen in ihrer Bibliographie wider. Neben ihrer selbständigen Tätigkeit arbeitet sie am Zentrum für literarische Übersetzung in Lausanne (CTL) und als Literaturvermittlerin für verschiedene Institutionen. Seit Januar 2019 verwaltet sie die deutsche Abteilung der Éditions Zoé in Genf. Für Révolution aux confins d’Annette Hug (Éditions Zoé, September 2019) erhielt sie den Andelyn-Pittard-Preis.

Thomas Strässle ist Literaturwissenschaftler, Autor und Musiker. Er studierte Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft in Zürich, Cambridge und Paris und erwarb gleichzeitig ein Konzertdiplom als Flötist. Im Jahr 1999 promovierte er in Barockliteratur und qualifizierte sich 2008 mit einer Studie über die Symbolik des Salzes in der Literatur von Homer bis heute. Von 2009 bis 2013 hatte er seinen ersten SNF-Lehrstuhl an der BFH in Bern inne. Seit 2013 leitet er das Y-Institut an der Berner Hochschule der Künste und ist Titularprofessor am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Zudem ist er Präsident der Max-Frisch-Stiftung an der ETH Zürich und Mitglied des Literaturclubs SRF / 3sat.